Es kann absolut aufregend sein, sich mit den Gedanken zu beschäftigen, sich einen Hund anzuschaffen. Allerdings sollte man wissen, dass es kein Kuscheltier ist, sondern ein Lebenwesen, welches viel Zeit, Geduld und Aufmerksamkeit benötigt. Es kann zeitweise sehr chaotisch und turbulent zugehen und vielleicht zweifelt man zwischendurch immer wieder ob es die richtige Entscheidung war, daher ist es ratsam sich im Vorfeld über die wichtigsten Dinge intensive Gedanken zu machen. Mann muss sich bewusst machen, dass der flauschige Freund deine Lebenssituation grundlegend verändern wird und das für einige Jahre. Allerdings, und das sollte man auf gar keinen Fall vergessen, gewinnst du einen neuen besten Freund!
Um herauszufinden, ob ein Hund tatsächlich zu dir passt, könntest du dir selbst einige wichtige Fragen stellen, die du vor dem Hundekauf beantworten solltest. Dies hilft dir, die Voraussetzungen zu erkennen, die man als Hundehalter erfüllen sollte.
1. Kann ich den Hund in meinem zu Hause halten?
Bei der Frage nach der Wohnsituation ergeben sich einige Überlegungen:
• Ist mein zu Hause groß genug? Muss ich mit dem Vermieter sprechen?
• Müssen weitere Familienmitglieder mit einverstanden sein?
• Habe ich jemanden in der Familie der evt. allergisch auf Tierhaare sein könnte?
• Gibt es einen Rückzugsort für das Haustier?
• Braucht der Hund zwingend einen Garten? Habe ich einen Aufzug im Haus?
• Muss das neue Haustier sich mit bereits vorhandenen Haustieren vertragen?
Diese Kriterien sind wichtig bei der Suche nach einem passenden Haustier. Abhängig von Ihrer Wohnsituation sollten Sie sorgfältig darüber nachdenken, ob und welcher Hund am besten zu Ihnen passt. Wenn Sie zur Miete wohnen, ist es ratsam, eine schriftliche Erlaubnis Ihres Vermieters für die Hundehaltung einzuholen. Wenn Sie häufig umziehen, bedenken Sie, dass die Wohnungssuche mit einem Hund möglicherweise schwieriger wird.
2. Reichen meine finanziellen Mittel?
Ein Hund kostet Geld, nicht nur die Kosten für den Kauf eines Welpens und die Dinge für die Grundausstattung. Ein Hund verursacht im Monat laufende Kosten, die unbedingt einkalkuliert gehören.
Immer wiederkehrende Kosten die einen großen Posten ausmachen, sind Futter, Pflegemittel, Wurmkuren und Impfungen, Spielzeug, Halsbänder und bei aktiven Hunden evt. zusätzliche Dinge für den Hundesport.
Außerdem kann ein Hund krank werden, so dass hohe Tierarztrechnungen unumgänglich sind.
Hier wäre eine Hundekrankenversicherung ratsam abzuschliessen. Die übernimmt nicht nur die Kosten für Operationen, in vielen Fällen sind bereits Vorsorgeuntersuchungen mit abgedeckt.
3. Habe ich genug Zeit?
Ein Hund kostet Zeit. Schenkt man ihm die Zeit, dann hat man einen Freund fürs Leben gefunden, allerdings hat jeder Hund seine Bedürfnisse:
- Jeder Hund muss Gassi gehen. In der Regel mehrmals am Tag. Abhängig, von der Hunderasse, ist unter Umständen auch das Zeitmanagement.
- Der Hund sollte ungefähr zu den gleichen Zeiten gefüttert werden
- Wenn der Hund nicht mit in die Arbeit genommen werden kann, wo kann er in der Zeit bleiben?
- Lässt sich der Hund in meine sportlichen Aktivitäten/Hobbies einbinden?
Ein Hund kann, wenn man es geübt hat, in der Regel 4 – 5 Stunden alleine bleiben. Länger sollte es aber nicht sein.
4. Wie ist meine weitere Lebensplanung?
Bevor ein Hund aufgenommen wird, sollte man sich bewusst machen, dass du eine langfristige Verantwortung gegenüber einem Lebewesen machst. Je nach Rasse und Größe begleiten uns die Fellfreunde für die nächsten 15 Jahre. Die Lebenserwartung unterscheidet sich zwar je nach Rasse, aber man sollte sich bewusst für ein Haustier entscheiden und das Tier wie ein festes Familienmitglied behandeln.
5. Ist es mir möglich meinem Hund eine gute Erziehung zu ermöglichen?
Unabhängig davon, ob du dich für einen Welpen, einen jungen Hund oder einen älteren Hund entscheidest, ist es wichtig zu beachten, dass alle Vierbeiner Erziehung und klare Strukturen in ihrem Leben benötigen. Neben den Grundkommandos und der Stubenreinheit ist die Sozialisierung deines Hundes von großer Bedeutung. Da Hunde auch eine Pubertät durchlaufen und im Laufe ihres Lebens immer wieder ihre Grenzen testen, erfordert die kontinuierliche Erziehung oft Geduld und Engagement. Es ist entscheidend, das Verhalten deines Hundes genau zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Verschiedene Hunderassen haben spezifische Eigenschaften und Vorlieben, die du vor dem Kauf eines Hundes kennen und respektieren solltest. Selbst ältere Hunde müssen möglicherweise erst lernen, an deiner Seite zu sein und deinen Anweisungen zu folgen. Dieser Prozess kann je nach den Erfahrungen des Hundes herausfordernd sein. Indem du mehr über die Vergangenheit des Hundes erfährst, kannst du besser auf ihn eingehen und angemessen reagieren.
6. Habe ich genug Geduld und kann ich konsequent genug sein?
Hunde sind sehr sensible Wesen, sie spüren unsere Gefühle sofort. Sie riechen unsere Angst, Nervosität, Ärger aber auch unsere Liebe und viele Situationen können zu einer reinen Geduldsprobe werden. Wie auch Kinder, durchlaufen Hunde verschiedene Entwicklungsphasen und alles bereits erlernte hat der Hund augenscheinlich vergessen. Auch können Vierbeiner schlechte Tage haben und das Zusammenleben wird anstrengend.
Durchaus haben Hunde ihren eigenen Charakter mit dem es gilt klar zu kommen. Gleichermaßen verhält es sich mit den diversen Macken. Einige können abtrainiert werden, manche schleichen sich nach und nach wieder ein.
Es gilt aber immer die Nerven zu behalten, die Strategien zu ändern und dem Fellknäuel die Grenzen zu zeigen.
7. Mit dem Einzug des Hundes war es das dann mit Ordnung und Sauberkeit
Mit dem Einzug des Hundes, kommt ein Lebenwesen ins Haus, der es mit der Reinlichkeit nicht immer sehr ernst nimmt. In der Welpenphase, werden einige Pipi-Pfützen und Kaka-Häufchen zu finden sein, Spielzeug liegt wild durcheinander und nach dem Gassi gehen, kann es durchaus sein, dass sich Staub und Dreck mit ins Haus schleicht.
Es gibt Hunde die lieben es sich im Schlamm zu suhlen, in der Erde zu buddeln, im Wasser zu tollen, sich im Schnee zu wälzen.
Welpen oder Junghunde können auf Grund von Langeweile an Möbel knabbern, Schuhe zerfetzen oder auf andere blödsinnige Gedanken kommen.
Zudem haben die allermeisten Hunde 2x im Jahr Fellwechsel. Man findet Haare dann in jeder Ritze und der Staubsauger ist im Dauereinsatz.
8. Lieber ein Welpe oder doch ein älterer Hund?
Überlege dir ob du dir einen Hund holst, mit dem du von klein auf zusammen wächst, alle Lebensphasen gemeinsam durchläufst oder ob du einem ausgewachsenem Hund, welcher ein neues zu Hause sucht, eine 2. Chance geben möchtest?
Die Bedürfnisse eines Hundes müssen gedeckt werden, egal in welcher Lebensphase sich der Hund befindet. Bei Welpen hat man zunächst sehr kurze Nächte, ältere Hunde müssen evt. öfters zum Tierarzt und sind ein größerer Kostentreiber.
Für was man sich letztendlich entscheidet ist jedem überlassen und „Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos“!